Gründung einer Bürgerinitiative beschlossen

Noch kein Sprecher gewählt / Gespräch mit Regierungspräsident Witteck

Zahlreiche Allmenröder Bürger, die sich gegen vier geplante 200m hohe Windkraftanlagen im Allmenröder Wald aussprechen, haben sich dazu entschlossen, künftig als Bürgerinitiative aufzutreten. Rund 30 Personen erschienen zu der Gründungsversammlung im Zelt der Allmenröder Gaststätte „Dachsbau“, sie alle stimmten für das Vorhaben. Ein Sprecher fand sich noch nicht, er soll in Kürze gewählt werden.

Ulrike Hennenberg berichtete von der Übergabe von rund 150 Unterschriften gegen die Anlagen an Regierungspräsident Lars Witteck. Sie hatte sich gemeinsam mit Joachim Schönfeld sowie Martina und Bernhard Dittrich mit dem Regierungspräsidenten verabredet.


Ulrike Hennenberg berichtete, Witteck habe Verständnis für das Anliegen gezeigt. Bei den Argumenten gehe es nicht nur um Natur und geschützte Tiere, sondern auch um die Einwohner von Allmenrod. Er habe zugehört und „uns auch sehr ernst genommen“. Zudem habe Witteck geäußert, dass es auch für ihn paradox sei, dass Bürger anderer Ortschaften in direkter Nachbarschaft gerne Windräder hätten, aber keine bekämen. Er sei überrascht gewesen, die Unterschriften direkt von Bürgern zu bekommen, statt per Post. Auch nach dieser Übergabe werden weiterhin Unterschriften gesammelt. Eine Liste liegt in der Gaststätte "Dachsbau" aus. Alternativ kann hier demnächst auch eine 'leere' Liste heruntergeladen werden.  Diese dann bitte ausdrucken und ausgefüllt an die Adresse der Bürgerinitiative senden oder in der Gaststätte "Dachsbau" Allmenrod abgeben.


Unmittelbar vor der Versammlung in Allmenrod war jedoch der Rücktritt Wittecks bekannt geworden.

Ulrike Hennenberg erklärte, die Gruppe müsse sich erneut mit Lauterbachs CDU-Fraktionsvorsitzendem Jens Mischak in Verbindung setzen, der zu den Vertretern des Vogelsbergkreises in der Regionalversammlung gehört.


Lauterbachs Erster Stadtrat Horst Hennenberg betonte, die Entscheidung über den Teilregionalplan, zu dem die Vorranggebiete für Windenergie gehörten, liege bei der Regionalversammlung, der Regierungspräsident müsse sich an deren Beschluss halten.


Ortsvorsteher Jörg Hauer, der die Versammlung moderierte, sagte, der Ortsbeirat werde die Aktivitäten gegen die Windräder weiter begleiten, doch es sei wichtig, dass die Initiative von Bürgern außerhalb des Gremiums ausgehe. Eigentlich, so Hauer, sei er für die Windenergie. „Mit persönlich tut es nur weh, was da oben im Wald kaputtgemacht wird“, sagte er in Bezug auf die vorgesehenen Standorte bei Allmenrod. Die Energiewende wäre nach seiner Ansicht auch anders möglich.


Joachim Schönfeld unterstrich, es sei vorgesehen, Windräder nicht mit weniger als drei Kilometern Abstand zu vier Anlagen bei Vadenrod zu bauen. Das müsse das Hauptargument der Bürgerinitiative sein, denn der Allmenröder Standort sei weniger als drei Kilometer davon entfernt. Die neuen Pläne zum Teilregionalplan werden im Juli 2015 offengelegt.


Als nächster Schritt soll ein Sprecher der Bürgerinitiative gewählt werden. Die Ziele sollen klar formuliert und definiert werden und ein Name für die Initiative fehlt noch. Namensvorschläge können gerne über einen Kommentar hier abgegeben oder über das Kontaktformular an uns gesendet werden.

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